In den vergangenen Monaten wurde mir einiges bewusst. Die Führungskräfte, die eine hohe Leistungsbereitschaft zeigen, also die im neudeutschen als „High Performer“ betitelt werden, mutieren in der aktuellen Lage immer mehr zu einem aussterbenden Fossil. Mittlerweile gibt es sehr viele, die nach einer 4-Stunden-Woche begehren, wie sie der Autor des gleichnamigen Buches Timothy Ferriss beschrieb. Anscheinend hat aber der Großteil dieses Personenkreises nur den Titel und nicht das gesamte Buch gelesen. Darin wird unter anderem auch beschrieben, wie jemand, der diese 4-StundenWoche leben möchte, sich und seine Arbeit strukturieren und wie er fokussiert arbeiten muss. In diesen wenigen Stunden liegt die volle Konzentration nicht bei Facebook, Instagram und anderen Social-Media Plattformen, sondern bei oder eher gesagt in der Arbeit.
Social Media und Meetings
In der heutigen Zeit will man aber darauf nicht verzichten, sekündlich ein Update zu bekommen, was ein ferner Bekannter gerade isst oder tut. Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass jede Ablenkung während der Arbeit dazu führt, dass die Konzentration für diese Arbeit nachlässt. Im Schnitt benötigt man ca. 20 Minuten, um wieder volle Leistung zu erbringen. Jedoch muss innerhalb dieser 20 Minuten ein weiteres Mal „gecheckt“ werden, ob irgendein C-Promi im Dschungelcamp eine Schnecke oder teilweise den Genitalbereich eines Stieres verzehren musste oder ob die Schwester des Nachbars Onkel im Urlaub ist.
Ein weiterer Trend, der nicht oder nur sehr schwer nachvollziehbar ist, sind die ständigen Meetings mit Hinz und Kunz. Über Stunden wird über ein und das selbe Thema oder Problem diskutiert, bevor endlich jemand wirklich ins Handeln kommt. Mir kommt es so vor, als würde so gut wie keiner mehr schnell eine Entscheidung treffen können und wollen. Innovativ und besonders effektiv ist anders. Während dieser ewigen Meetings bleibt das Tagesgeschäft und die Weiterentwicklung des Bereiches liegen. Ergo wird sich in jeder freien (Meeting-) Minute um das Tagesgeschäft gekümmert und die Weiterentwicklung bleibt liegen.
Fazit: Schreit eine Person nach einer 4-Tage-Woche und noch besser nach einem 4-Stunden-Tag, dann muss diese zunächst einmal lernen, hoch konzentriert und strukturiert zu arbeiten.