Kommunikationsschwierigkeiten, wie Sprachprobleme gehören mittlerweile zum Alltag in den Warenein- und Ausgängen. Nicht selten kommt es vor, dass ein Fahrer mit hochgehaltenem Handy vor dem Pförtner oder einer anderen Person steht und mit gebrochenem Deutsch sagt: „Laden“. Besonders interessant wird es dann, wenn auf dem Display keine Referenz- oder Auftragsnummer steht, sondern der Name des Unternehmens, auf dessen Grund er sich gerade befindet.
Mir ist bewusst, dass diese Situation 10,20-mal oder noch öfter an einem Tag stattfindet und bei so manchen Personen der Geduldsfaden kurz vor dem Reißen ist. Nur weil man sich nicht mit dem Fahrer unterhalten kann, gibt es aber keinen Grund, diesen zu behandeln, als wäre er ein Mensch dritter Klasse. Leider haben sich in den letzten Jahren viele Fronten zwischen Fahrern und Verladern verhärtet. Darunter fällt auch die Klientel der deutschen Fahrer.
Eine kleine Geschichte …
2017 befand ich mich auf dem Verladeplatz eines neuen Kunden, um ein Verlade-Audit durchzuführen. Der Platz war riesig. Ich schätzte ihn auf 100 m Länge und 80 m Breite. An der südlichen Längsseite befand sich die Lagerhalle und auf der gegenüberliegenden Seite befand sich die Zufahrt auf den Platz. Während ich dort neben der Halle stand, näherte sich ein LKW. Der Fahrer bog rechts ab und stellte sich gegenüber der Halle an den Rand. Im Anschluss stieg er aus und ging auf die Halle zu. Aus dem Hallentor neben mir kam zeitgleich ein Lagermitarbeiter mit seinem Stapler. Dieser sah den Lkw-Fahrer, hupte und schrie Anweisungen, wo der LKW stehen muss. Zu meinem Entsetzen begleiteten die Anweisungen auch diverse Schimpfwörter, die ich hier nicht zitieren möchte. Daraufhin fragte ich den Mitarbeiter, ob er den Fahrer kenne und dies eine „freundschaftliche“ Begrüßung war. Seine Antwort lautete: „Nein, den Typen habe ich noch nie hier gesehen“ In der Zwischenzeit stand der Fahrer des LKW bei uns um in akzentfreien Deutsch zu fragen, wo er denn genau mit seinem Fahrzeug stehen muss. Der Pförtner hat ihn nur auf den Platz geschickt und er wollte nicht falsch stehen.
Natürlich sind mir auch genug Geschichten bekannt, in denen sich die Fahrer falsch verhielten. In einer solchen Situation kann auch ein Hausverbot eine heilende Wirkung haben. Da der Fahrer das Interesse hat, schnell geladen zu werden und der Verlader das Interesse verfolgt, dass die Ladung sicher und unbeschadet beim Kunden ankommt, ist es wichtig, dass beide Parteien an einem Strang ziehen. Wie das gehen soll, wenn der Fahrer aus Bulgarien, Rumänien, Polen oder aus einem anderen Land stammt, die Mitarbeiter im Wareneingang oder -ausgang diese Sprache nicht sprechen?
Wie man die Schwierigkeiten in der Kommunikation lösen kann
Eine Möglichkeit, wie man diese Art von Kommunikationsschwierigkeiten lösen kann, ist es, sich eventuell Unterstützung aus einem anderen Bereich holt. Oft finden sich Landsmänner der Fahrer in Produktions- oder Verwaltungsbereichen. Eine andere Möglichkeit besteht, einen „Übersetzer“ zu nutzen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass z. B. Tool von Google, Probleme mit diversen Ostblocksprachen hat.
Für den Warenausgang hat mein Mentor Sigurd Ehringer das Buch „Sprachenhilfe an der Rampe“ geschrieben. Zusammen erweiterten wir das Angebot für den Wareneingang und die Fahrer. Schnell und einfach kann das Lagerpersonal dem Fahrpersonal klar machen, was zu tun oder zu lassen ist.
Unter den folgenden Links kannst Du die jeweiligen Bücher kaufen: