Leiter oder Leider?

Teil 1: Leiter oder Leider? Die verschiedenen Arten von Vorgesetzten

Immer wieder stelle ich mir bei manchen Vorgesetzten in der Logistik die Frage, ob es sich um einen Leiter oder Leider handelt. Viel zu oft stolpere ich über den Leider.


Was genau ist ein Leider?

Für mich ist ein Leider eine Person, die auf dem falschen Posten sitzt. Das kann der hoch motivierte, ehemalige Staplerfahrer sein, der seinen Job als Lagerarbeiter geliebt hat und aufgrund seiner Leidenschaft von den Vorgesetzten zu Höherem berufen wurde. Auch wenn ich es früher selbst nicht verstanden habe, weiß ich heute, dass es hervorragende Mitarbeiter in den unteren Hierarchieebenen gibt, die eben keine Führungsverantwortung übernehmen wollen. Häufig lockt jedoch ein besseres Gehalt, weshalb viele dennoch zuschlagen und den Vertrag für die Stelle als Führungskraft unterzeichnen. Doch es fühlen sich längst nicht alle im Büro und den damit verbundenen Aufgaben wohl. Zusätzlich sind viele Vorgesetzten häufig der Meinung, dass die neu ernannten Führungskräfte nicht zwangsläufig teure Kurse besuchen müssen, da sie ja bereits einen so guten Job gemacht haben. Von Förderung fehlt jede Spur.

Ja, es gibt hervorragende Führungskräfte, die sich vom Staplerfahrer teilweise bis zur Logistikleitung hochgearbeitet haben. Davon kenne ich auch viele. Es gibt aber auch solche, die nie lernen, dass sie jetzt die Kapitäne sind, die eine Richtung vorgeben und lieber auf der Ruderbank sitzen.

Der Leider kann aber auch solche Führungskraft sein, die nach einem Studium nicht auf einem Gabelstapler, sondern als Team-, Schicht- oder sonstiger Leiter ins Berufsleben startet. Sie führen ein Team mit Mitarbeitern, die von Alters wegen ihre Eltern oder sogar Großeltern sein könnten und das einzige, was die Leute bis dahin geführt haben, ist die Polonaise auf einer Studentenparty. Dies soll nicht bedeuten, weil jemand studiert hat, ist er unfähig, Menschen zu führen. Es soll aber als Aufruf dienen, dass zum Führen von Menschen mehr gehört als nur ein Hochschulabschluss.


Was können wir mitnehmen?

In der aktuellen Lage ist jedes Unternehmen auf der Suche nach Mitarbeitern. Neue zu finden, ist wahrlich eine große Herausforderung. Gute zu finden, fast ausgeschlossen. Natürlich spielt Geld eine Rolle beim Job, aber Geld ist nicht alles. Die Menschen heute haben kein Interesse mehr, von einem narzisstischen Vorgesetzten über Jahre schikaniert zu werden.

Du hast auch keinen Bock auf einen Leider, der nicht führen kann und im schlimmsten Fall seinen Leuten den ganzen Tag die Ohren volljammert. Selbst für mich ist es eine Qual, wenn ich zu einem Kunden fahre und mein Ansprechpartner mir nur vorheult, wie schlimm doch seine Vorgesetzten und seine Mitarbeiter sind. „Die Geschäftsleitung fordert – mimimi und mein Team will nicht – mimimi.“. Unter einem solchen Menschen möchte niemand arbeiten, selbst ich nicht.

Darum lautet die Devise – Sei ein Leiter und kein Leider!

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